Gespräch
Bruder aller Bilder: das ist der Titel des jüngsten Romans von Georg Klein, könnte aber, so denke ich unwillkürlich, auch eine Art Beiname für diesen einzigartigen Schriftsteller sein, der zahlreiche Romane und Erzählungen publiziert hat, die sich mindestens in einem ähnlich sind: in ihrem Bildreichtum.
Im Großen, in den Erzähltableaus der grünlich oder matt eingefärbten Städte aus Libidissi oder Barbar Rosa, den Zukunftsszenarien auf dem Mars oder bis ins Kleinste, seien es das Weichglas oder der Nährflur in der Bürowelt von Miakro, die vielgestaltige und kleinteilige Welt aus Roman unserer Kindheit. Immer wieder scheint es, als stünden diesem Autor alle Bilder zur Verfügung. In Miakro, dem vorletzten Roman von Georg Klein heißt es einmal:
„Ab und an ist die Wucht des Fremden so groß, dass es den Panzer des Nichtverstehenmögens wie ein Geschoss durchschlägt und das Begreifen erzwingt.“
Dieser Wucht haben wir im Gespräch für die Ränder, Theorien der Literatur 2 versucht zu folgen, in die Erinnerung, die sich im Körper sättigt, und wie man das in Literatur verbaut, über den Überschuss letzter Lockerungen, über Autotelefone und Sportreporter und über den Humor von Trauminstanzen.